TORYs!

Meine Reise und der Antrieb hinter der Idee

In der Gastronomie habe ich gelernt, mit Menschen in allen möglichen Charakterzügen und Zuständen umzugehen – nüchtern, hungrig, betrunken, mürrisch, aufdringlich, ängstlich oder auch sympathisch. Jeder Mensch hat seine eigene Art und Weise, und obwohl man Charaktere vergleichen kann, zeigt doch jeder Mensch ein individuelles Verhalten.

2017 wurde bei mir Epilepsie diagnostiziert und mein Leben hat sich um 180° gedreht. Ich bin nun schwerbehindert mit einem Grad von 50%. Mein Beruf als Gastronom war nicht mehr möglich und ich suchte nach einer stressreduzierten Alternative. Das Arbeitsamt bot mir eine Umschulung zum Fachinformatiker in der Anwendungsentwicklung an – ein Beruf, der Kreativität verlangt und mir gefiel. Doch bald merkte ich, dass mir der soziale Kontakt aus der Gastronomie fehlte und dieser Beruf keine Zukunft für mich haben würde.

Ich entschied mich, den sozialen Weg einzuschlagen, und zog nach Hannover. Dort konnte ich verschiedene soziale Einrichtungen kennenlernen: Kindergärten, Sportvereine für Grundschüler, Nachhilfeunterricht in Grundschulen, ehrenamtliche Arbeit für geflüchtete Menschen und einen Tag in einem Taubblindenwerk. Besonders Letzteres war beeindruckend; die Liebe und Harmonie, die ich dort erlebte, waren einzigartig. Ehrenamtliche Arbeit erfüllte mich ebenfalls mit tiefer Dankbarkeit. Kinder sind wundervoll – das strahlende Lächeln und die Freude, wenn sie einem morgens entgegenlaufen, ist unbeschreiblich.

Ein weiterer epileptischer Anfall führte mich zurück in meine Heimat. Mit dieser Behinderung alleine zu leben ist schwierig, daher kommen nur eine WG, Partnerin oder das Zusammenleben mit den Eltern in Frage. Autofahren und bestimmte Sportarten, wie Schwimmen, sind für mich nicht mehr möglich, da ich das Risiko eines weiteren Anfalls nicht eingehen kann. Ständig daran zu denken, dass jederzeit ein Anfall passieren könnte, ist belastend. Doch ich erlebe auch eine freundlichere und vorsichtigere Haltung der Menschen mir gegenüber.

Zum Glück bekam ich eine zweite Chance zur Umschulung – wieder im selben Berufsförderungswerk. Ein Kurort im Schwarzwald, der eine wunderschöne Einrichtung für Menschen bietet, die ihren Beruf nicht mehr ausüben können und hier einen Neustart wagen. Hier habe ich diese Webseite als Projekt anmelden können und die erlernten Fähigkeiten werden mir zusätzlich eine große Stütze sein. Wir werden in einem Internat untergebracht, erhalten ärztliche, psychologische und physiologische Betreuung, und die Kantine bietet uns täglich drei frisch zubereitete Mahlzeiten. Es gibt zahlreiche Freizeitangebote und der Schwarzwald lädt zu endlosen Wanderungen ein.

Die Berufe, die Unterbringung, die Angebote und das leckere Essen werden von Kostenträgern finanziert. Wir zahlen keine Strom-, Miet-, GEZ-, Abwasser- oder Müllkosten und haben freies Internet. Wir müssen keine Einkäufe für Lebensmittel und Hygieneartikel tätigen und erhalten sogar Geld dafür. Kein Wunder, dass ich mich erneut für diese Einrichtung entschieden habe.

Doch diesmal kam ich mit einer Idee. Ich habe meinen Plan zu Papier gebracht und ihn von Fachleuten prüfen lassen.

Warum profitieren nur Menschen, die aus dem Leben gerissen wurden, Behinderte oder sozialschwache Menschen von solchen Angeboten? Warum zahlen wir überhaupt für Nahrung und Pflege? Warum übernehmen das nicht die Firmen für ihre Mitarbeiter? Schließlich können wir ohne Nahrung nicht arbeiten. Verdientes Geld sollte ausschließlich für Luxusartikel ausgegeben werden. Firmen sollten für Hygieneprodukte und Grundnahrungsmittel aufkommen, die wir brauchen, um arbeiten zu können.

Mein Plan ist nun fertig und ich bin bereit ihn in die Tat umzusetzen. Seid dabei und helft mir dieses Ziel zu erreichen, denn jeder der mitmacht profitiert davon!